Haus Scheppen
Am südlichen Ufer des Baldeneysee liegt die mittelalterliche Ruine Haus Scheppen. Von dem ehemaligen Lehensgut der Werdener Abtei bestehen heute noch Überreste des Nordwest- und Südostflügels und der Nordostflügel, welcher gastronomisch genutzt wird.
Ursprünglich war Haus Scheppen ein großes Lehnsgut der Abtei Werden, zu dem 23 Höfe gehörten, außerdem war damit das Drostenamt der Abtei Werden verbunden. Erstmals 1344 urkundlich erwähnt, waren die ersten Besitzer Namensgeber des Gebäudes, 1434 gelangt das Haus durch Heirat an Haus Baldeney und bleibt bis Ende des 17. Jahrhunderts in einer Hand vereinigt. Danach wechselte Haus Scheppen einige Male den Besitzer, bis die Essener Steinkohlebergwerke im Jahr 1932 Haus Scheppen käuflich erwarben und es als Wohnraum für die Bergleute der Zeche Pörtingsiepen umbauten. 1944 wurde das Haus durch Kriegseinwirkung bis auf das Mauerwerk zerstört.
Haus Scheppen wurde 1935 bei der Aufstauung des Sees mit einem künstlichen Graben versehen und von den Ruhrwassern umschlossen. Es ist aus Ruhrsandstein erbaut und war ein zweistöckiges Bauwerk. Die Gebäude stießen von vier Seiten rechtwinkelig aufeinander und schlossen den Gutshof ein. An der Eingangspforte stehen die Reste zweier quadratischer Ecktürme mit Pyramidendächern, von denen der westliche noch drei Geschosse besitzt.
Teilweise wurde das Haus in den letzten Jahren wiederaufgebaut und darin ein Sportheim mit Gaststätte eingerichtet. Überregional ist Haus Scheppen als Bikertreff bekannt und lockt bei schönem Wetter zahlreiche Motorradfahrer an. Die Schiffe der Weißen Flotte haben bei Haus Scheppen eine Anlegestelle, und in der Nähe befindet sich die Endhaltestelle der historischen Hespertalbahn, die bis nach Essen-Kupferdreh führt.