Sankt Martin 2021
Mit der Laterne durch die Städte von NRW
Der 11. November ist nicht nur der Startschuss für eine neue Karnevalssession. Am Tag des Hoppeditz-Erwachens wird seit unzähligen Jahren außerdem an den Heiligen Sankt Martin gedacht. So können sich Groß und Klein im Jahr 2021 auf bunte Laternenumzüge, festlichen Gänsebraten und singende Kindergruppen freuen. Doch wieso feiern wir eigentlich Sankt Martin? Weißt Du wer der großherzige Reiter war, der vor langer langer Zeit seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat? Und was hat das Ganze mit Laternen und Gänsen zu tun?
Die Legende des heiligen Sankt Martins
Martin war in seinen jungen Jahren ein römischer Soldat und wurde um das Jahr 316 nach Christus in der ungarischen Stadt Szombathely geboren. Der Legende nach war Martin an einem kalten Wintertag auf seinem Pferd unterwegs. Als er vor den Mauern der Stadt an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei ritt, hatte Martin großes Mittleid mit dem Mann. Ohne groß darüber nachzudenken, zückte Martin sein Schwert und teilte seinen warmen Mantel in zwei Hälften. Eine davon schenkte er dem Bettler. In der selben Nacht erschien der Bettler im Traum des jungen Soldaten und gab sich als Jesus Christus zu erkennen.
Am nächsten Tag entschloss sich Martin dazu, sich taufen zu lassen und seinen Soldatendienst an den Nagel zu hängen. Stattdessen wurde er Schüler des berühmten Kirchenlehrers Hilarius. Einige Jahre später wurde Martin zum Bischof von Tours geweiht und gilt heutzutage als Begründer des abendländischen Mönchtums. Der Bischof Martin von Tours war vor allem für seinen enthaltsamen Lebensstil bekannt und wurde nach seinem Tod sogar vom Papst heiliggesprochen. Heutzutage gilt Sankt Martin als Schutzpatron der Bettler, Haustiere, Reisenden, Soldaten und Waffenschmiede.
Was hat die Gans mit dem Martinsfest zu tun?
Kurz vor seiner Weihung zum Bischof von Tours versteckte sich Martin in einem Gänsestall. Grund dafür war, dass er die Meinung vertrat, dem Amt eines Bischofs nicht würdig zu sein. Die schnatternden Gänse verrieten Martin jedoch und somit hatte er keine andere Wahl, als den Bürgern von Tours den Gefallen zu tun und ihr Bischof zu werden. Einer weiteren Überlieferung zufolge watschelten die Gänse zudem vor die Kirche und störten mit ihrem Schnattern die Predigt von Martin.
Laternenumzüge und Martins-Singen
Rund um den kirchlichen Gedenktag zelebrieren zahlreiche Kinder zusammen mit ihren Eltern den heiligen Sankt Martin mit einem festlichen Laternenumzug. Nach Einbruch der Dunkelheit ziehen die Karawanen mit farbenfroher Beleuchtung durch die Straßen und singen fröhliche Martins-Lieder. Doch in welchem Zusammenhang stehen die bunten Laternen und der heilige Martin? Bereits die frühen Christen kannten sogenannte Lichterprozessionen. Zudem entzündeten die Menschen im November häufig ihre abgeernteten Felder zum Dank für ein erfolgreiches Erntejahr. Die Kinder bastelten sich damals Fackeln aus Stroh und Laternen aus ausgehöhlten Rüben oder Kürbissen. Mit diesen zogen sie dann durch die Straßen – ähnlich wie beim ursprünglich keltischen Ernte-Brauch aus dem Halloween entstand.
Mittlerweile sind die ausgehöhlten Rüben und Kürbisse kreativen Laternen in jeglichen Formen und Farben gewichen. So werden heute Einhörner, Gänse, Hexenhäuser oder Minions an Plastikstöcken mit Lichterketten durch die Dunkelheit getragen. Dazu ertönen bekannte Lieder wie „Ich geh‘ mit meiner Laterne„, „Abends wenn es dunkel wird“ oder „Sankt Martin, Sankt Martin„.
Gripschen an Sankt Martin
Neben dem Martinsumzug freuen sich die Kids vor allem auf das Gripschen. Hierbei gehen die Kleinen zusammen mit ihren Eltern in der Nachbarschaft von Haustür zu Haustür und singen mit ihren Laternen Martinslieder vor. Im Gegenzug dafür kriegen die Kinder Süßigkeiten, Nüsse oder Mandarinen geschenkt. Je nach Region nennt man diese Tradition „gripschen“, „schnörzen“, „dotzen“ oder „häten mäten“.
Diese Corona-Regeln gelten auf den Laternenumzügen
Im letzten Jahr mussten die Martinsumzüge aufgrund von Corona leider ausfallen. Im Jahr 2021 findet ein Großteil der Prozessionen wieder statt. Doch natürlich nicht ohne ein paar Corona-Regeln. Neben der aktuellen Coronaschutzverordnung für das Land NRW gelten teilweise auch die 3G oder 2G Regeln. Bitte informiere dich im Vorfeld über die Regularien, damit Du Sankt Martin in vollen Zügen mit deinen Liebsten genießen kannst.
Das NRWHITS Team wünscht viel Spaß beim Singen, Gripschen, Schnörzen und Dotzen.